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Jugendliche nutzen das Smartphone länger als zuvor

Jugendliche nutzen das Smartphone länger als zuvor

Die selbst eingeschätzte Handynutzung von Jugendlichen. (Illustration: JAMES-Studie 2020)

Die JAMES-Studie 2020 zeigt, das Jugendliche ihr Handy am häufigsten zum Chatten, Surfen oder für soziale Netzwerke nutzen. Die beliebtesten sozialen Netzwerke sind Instagram, Snapchat und TikTok.

Der mediale Alltag von Jugendlichen in der Schweiz war 2020 stark durch die Handy- und Internetnutzung geprägt. Dabei hat die selbstgeschätzte Nutzungsdauer des Handys in den letzten zwei Jahren stark zugenommen: an einem Wochenendtag ist sie mit rund fünf Stunden im Vergleich zu 2018 fast zwei Stunden höher, unter der Woche nutzen die Jugendlichen das Handy täglich über drei Stunden, was 40 Minuten länger als 2018 ist. Dies ist ein Resultat der JAMES-Studie 2020, welche die ZHAW im Zweijahresrhythmus durchführt. Die Studie bestätigt weitere Erkenntnisse, welche sich in den vergangenen Jahren erhärteten:

  • Das Handy wird am häufigsten für Messenger-Dienste, Soziale Netzwerke oder zum Surfen benutzt. Da all dies im Internet stattfinde, ist Handy- und Internetnutzung fast nicht mehr voneinander zu trennen.
  • Mädchen nutzen das Handy mehr zur Kommunikation in Sozialen Netzwerken oder via Sprachnachrichten. Ebenso hören sie häufiger Musik und erstellen mehr Fotos. Für Jungen sind Games und Onlinevideos wichtiger.
  • Neben dem Handy spielen Musik und Soziale Netzwerke eine ähnlich zentrale Rolle im Leben der Jugendlichen. 90 Prozent der befragten Heranwachsenden haben ein Profil bei Instagram und bei Snapchat. TikTok ist in den letzten zwei Jahren immer beliebter geworden: Drei Viertel aller Jugendlichen verfügen heute über einen TikTok-Account (2018: 37 Prozent).
  • In den letzten zehn Jahren haben klassische publizistische Medienangebote stetig an Bedeutung verloren. Jugendliche lesen immer weniger Zeitungen und Zeitschriften – sowohl online als auch in gedruckter Form. Die Jugendlichen informieren sich über Suchmaschinen, Soziale Netzwerke und Videoportale.
  • Eine deutliche Veränderung gibt es bei der Nutzung von unterhaltungsorientierten Streaming-Diensten: In drei Vierteln der Haushalte mit Jugendlichen ist heute ein Abonnement wie Netflix vorhanden, um Filme und Serien zu streamen (2016: 38 Prozent).
  • Ein Viertel der Jugendlichen hat bereits Erfahrungen mit Cybermobbing gemacht. Auch bei den 12- und 13-Jährigen war schon eine/r von zehn davon betroffen. Mädchen erleben Cybermobbing etwas häufiger als Jungen. Noch häufiger als von Cybermobbing sind Jugendliche von sexuellen Belästigungen im Internet betroffen: Beinahe die Hälfte aller Jugendlichen (44 Prozent) wurde im Internet bereits einmal von einer fremden Person mit unerwünschten sexuellen Absichten kontaktiert. (pd)

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