Im März 2020 hob der Bagger neben Schwemmsedimenten zahlreiche Holzpfähle aus dem Wasser. Den Taucharchäologen war schnell klar, dass es sich bei den künstlich zugerichteten Pfählen um prähistorische Bauhölzer handelt.
Dank der Feuchtbodenerhaltung sah das Holz aus, als wäre es erst vor wenigen Tagen gefällt worden. Bald kamen nebst den erwähnten Bauhölzern auch erste Keramikscherben zum Vorschein. Der Leitungsgraben führt somit mitten durch ein Areal mit Resten von Pfahlbausiedlungen. Bis jetzt liegen Hinweise auf zwei separate Fundstellen vor: die eine an der ehemaligen Uferkante, die andere weiter landeinwärts. Die Datierung der Bauhölzer mit der C14-Methode und die Analyse der Keramik belegen die Datierung dieser Siedlungsreste in die späte Bronzezeit, in die Jahre um etwa 1000 v. Chr.
Mit dem Nachweis dieser 3000 Jahre alten Siedlung wird auch Luzern auf einen Schlag um rund 2000 älter, als dies bisher belegt werden konnte. Und nicht nur das: Luzern stellt sich damit in die Reihe bedeutender Städte wie Zürich oder Genf und belegt damit, dass auch in der heutigen Zentralschweiz die Lage am Ausfluss grosser Seen seit Urzeiten begehrt und der politischen wie wirtschaftlichen Entwicklung der Siedlungen förderlich war. (pd)
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