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Teilzeitpensen am stärksten von Überstunden betroffen

Eine repräsentative Arbeitszeiterhebung der Schweizer Lehrerverbände zeigt, dass Lehrpersonen pro Jahr bis zu 300 unbezahlte Überstunden leisten.

Rund 10'000 Deutschschweizer Lehrerinnen und Lehrer sowie 800 Heilpädagoginnen und Heilpädagogen haben während einer Woche ihre Arbeitszeiten protokolliert. Es ist das dritte Mal innert 20 Jahren, dass der Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz (LCH) eine Arbeitszeiterhebung durchgeführt hat. Zum ersten Mal hat sich auch das Syndicat des Enseignants Romands (SER) beteiligt. In der Westschweiz nahmen rund 3'000 Personen teil.

Die wichtigsten Erkenntnisse aus Sicht der Verbände:

  • Die Anforderungen an die Lehrerinnen und Lehrer sind in den vergangenen zehn Jahren weiter gestiegen. Der Trend zur Teilzeitarbeit hält an. Doch gerade bei Teilzeitpensen ist die zeitliche Arbeitsbelastung überproportional hoch.
  • Die Referenzarbeitszeit von 1916 Stunden für ein Vollpensum wird wiederum überschritten: Lehrpersonen leisten je nach Stufe zwischen 8.6% und 16% Überzeit ohne Kompensationsmöglichkeit.
  • Schweizer Lehrpersonen haben die höchsten Sollarbeitszeiten aller OECD-Länder und leisten unbezahlte Überstunden im Wert von Hunderten von Millionen Franken. Der LCH und der SER fordern, dass der Berufsauftrag für Lehrpersonen angepasst wird und die Zeitpauschalen erhöht werden.

Im Gengesatz zur Situation vor zehn Jahren hat sich die Lage aber verbessert: Eine Vollzeitlehrperson leistete damals mehr als drei Wochen unbezahlte Überzeit. Und gegenüber 2009 ist die Jahresarbeitszeit bei den Vollzeitlehrpersonen 2019 auf allen Stufen gesunken. (pd)

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