Hintergrundinformationen
Einleitende Informationen und Gründe für CLIL/EMILE
Bilingualer Unterricht, auch als CLIL (Content and Language Integrated Learning) oder EMILE (Enseignement de Matières par l´Intégration d´une Langue Étrangère) bekannt, wird als effektiv und effizient eingestuft, da solche Lerneinheiten sowohl die fremdsprachigen Kompetenzen als auch den Aufbau von Sachwissen fördern. Während anfänglich diese Fusion von Fremdsprachen- und Sachfach selektiv nur lernstarken oder privilegierten Schüler:innen vorbehalten war (z.B. Immersionsprogramme an Gymnasien oder private bilinguale Schulen), zeigen verschiedene, auch aktuelle Untersuchungen*, dass bilingualer Unterricht mit allen Lernenden unabhängig von ihrem Lernstand an der Volksschule gelingen kann. Auch der Lehrplan 21 schlägt vor, bilinguale Sequenzen als Ergänzung zu den Fremdsprachenlektionen anzubieten (siehe Sprachen – Didaktische Hinweise).
Wer bilingualen Unterricht bereits umsetzt, schätzt das Unterrichtskonzept als vielversprechend ein und ist überzeugt, dass CLIL/EMILE das Lernen der Schüler:innen bereichert. Wer noch auf der Suche nach überzeugenden Argumenten aus Theorie und Forschung für die Umsetzung von CLIL/EMILE-Sequenzen braucht, findet nachfolgend Gründe, die für bilingualen Unterricht sprechen:
- CLIL/EMILE verspricht «two for the price of one» in Bezug auf Lerninhalte. Auch wenn diese etwas plakative Aussage nicht immer und automatisch zutrifft, verdeutlicht sie, dass das Fremdsprachenlernen an relevante Sachfachinhalte gekoppelt wird und so das fremdsprachliche und inhaltliche Lernen integriert gelernt werden. Diverse Studien belegen, dass das duale Lernen in diesem Setting tatsächlich gelingt* . Dafür werden sowohl das reiche, interdisziplinäre Lernsetting als auch die vertiefte, kognitive Verarbeitung und damit verbundene bessere Behaltensleistung verantwortlich gemacht.
- Im bilingualen Unterricht nimmt die Fremdsprache ihre ursprüngliche, echte Rolle als Kommunikationsmittel ein. In CLIL/EMILE geht es nicht nur darum die Fremdsprache zu lernen, sondern sie als praktisches, funktionales Kommunikationsmittel zu nutzen*. In dem Sinne können die Lernenden die Sprache direkt und unmittelbar gemäss «learn as you use, use as you learn.»* anwenden.
- CLIL/EMILE funktioniert für alle Lernenden! Diverse Forschungsergebnisse zeigen, dass bilingualer Unterricht sowohl für lernstarke Schüler:innen bereichernd, als auch für lernschwache Schüler:innen geeignet ist*. Insbesondere schwächere Schüler:innen erwähnen, dass sie im bilingualen Unterricht das fremdsprachliche Sprechen als einfacher empfinden als im herkömmlichen Englischunterricht*.
- Der «mask effect»* führt dazu, dass im bilingualen Unterricht die sachfachliche Inhalte den fremdsprachlichen Kompetenzaufbau ‘maskieren’ und dies bewirkt, dass die Lernenden die Fremdsprache unbefangen und vermehrt verwenden.
- CLIL/EMILIE wird europaweit als eine innovative Methode gehandelt, die die Umsetzung der europäischen Sprachenpolitik – die besagt, dass jedes Kind neben seiner Erstsprache zwei weitere Fremdsprachen lernen soll – positiv unterstützt*.
- CLIL/EMILE-Unterrichtssequenzen bereitet die jungen Lernenden für die globalisierte, multilinguale und interkulturelle (Arbeits-)Welt vor. Dies weil das Setting im Unterricht jenem nahe kommt, das die Lernenden ausserhalb des Schulzimmers antreffen werden. Auch dort werden die Lernenden der Fremdsprache hauptsächlich als Kommunikationsmittel in einem kontextreichen Umfeld begegnen*.
Weitere wichtige methodisch-didaktische Hintergrundinformationen zu CLIL/EMILE finden sich in nachfolgender Handreichung.
* Die Referenzen und Hinweise zu Literaturquellen können in der nachfolgenden Handreichung eingesehen werden.
Handreichung und Ideensammlung "Bilinguale Unterrichtssequenzen"
Praktische Beispiele von bilingualen Unterrichtssequenzen
Englisch
Strange creatures
Timeline of a typical school day
Sport games
Catch ball
Charles Darwin and his theory of evolution
Fascinating animals
Under the sea
Bilingualer Unterricht: North America - unity or diversity?
Women who changed the world
My recipe
Französisch
Jouer au volley
Les langues et les cantons de la Suisse
Jeu de l’addition et calculer en français
Nature morte / Still life
Nouveaux colocataires à Bruxelles
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