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Die Themenarbeit in der KG- Gruppe, das Gespräch
von Kindergartenkindern untereinander und ihr gemeinsames Spiel setzen
gewisse Sprachkenntnisse voraus.
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Unsere Aufgabe ist es deshalb, die Kinder durch eine
thematisch orientierte Sprachförderung an die deutsche Sprache heranzuführen.
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Die Themen müssen so gewählt sein, dass das
Sprachmaterial den ausländischen Kindern hilft, die Sprach- und Handlungskompetenz
ihrer kindlichen Umwelt zu erweitern.
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Wir müssen dem Kind Zeit und Ruhe zur Eingewöhnung
lassen.
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Das Kind selbst aber nimmt vielleicht nur die überwältigende
Fremdheit ringsum wahr und vermisst den einen Menschen, der sich ihm persönlich
zuwendet, mithilfe der Mimik und Gestik Verständnis schafft und es
so in das Kindergartengeschehen einbezieht.
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Behutsame Aktivität ist sicher die bessere Hilfe
zur Eingewöhnung als passives Zuwarten. Natürlich brauchen diese
Kinder Zeit, aber nur um ihre Scheu zu überwinden, nicht um die Voraussetzungen
zum Sprechen zu erwerben. Sie haben ja gerade eine Sprache mit Erfolg
erlernt. Dass sie dieses Verständigungsmittel zunächst beraubt
sind in der neuen Umgebung, macht sie unsicher und unglücklich.
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Zu diesem Zeitpunkt haben die Kinder noch keine Möglichkeit
zur selbstständigen Sprache. Es sind also alle Situationen zu vermeiden,
in denen sie spontan sprachlich reagieren müssen. Sie haben aber
sehr grosse Freude daran, allmählich in kleine vorgeformte Sprachgebilde
hineinzuwachsen, in Verse und Lieder, wobei sinnfällige Bewegungen,
Melodie und Rhythmus das Verständnis und die allmähliche Aneignung
der Worte erleichtern. Der Weg führt hier von der kollektiven zur
individuellen Sprache.
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Die ausländischen Kinder sind musikalisch und
pantomimisch sehr ansprechbar.
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Zum Erreichen der Ziele eignen sich: einfache Spiele
mit einprägsamen kleinen Sprachritualen (zu den Verrichtungen des
täglichen Lebens, zum Begrüssen, zum An-und Ausziehen, zum Miteinanderspielen,
…) so, dass auch die Kleinen sehr bald Satzmuster beherrschen, um
sich in der Gesamtgruppe äussern zu können.
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Auch einfache Spiele mit Bildkarten (Lotto, Memory,…)
eignen sich sehr gut, weil hier aus dem stummen Mittun die Sprache zwanglos
wachsen kann.
Kinder, welche schon einen kleinen Wortschatz
erworben haben.
Mir dieser Gruppe kann man bei der Sprachförderung
auf Schwierigkeiten stossen.
Diese Kinder haben durch den Umgang mit schweizer Kindern sich einen beträchtlichen
Wortschatz erworben und können auch schon in Sätzen sprechen, wenn
auch nicht nach den grammatisch und syntaktischen Normen der Erwachsenensprache.
Diese Kinder können in „ihrer“ Sprache alles ausdrücken,
was sie mitteilen wollen. Der erste unmittelbare Druck, die Sprache der Umwelt
zu lernen, ist vergangen.
Sie verstehen und werden verstanden.
Bei ihnen gilt es aber, sie neu zu motivieren, dass sie sich mehr und mehr
den Sprachformen der Erwachsenen angleichen. (Gute Bilderbücher, Rollenspiele,…)
Im Deutschunterricht handelt es sich nicht
um Sprachlektionen, sondern um kindergartengemässe Aktivitäten,
die auch die kognitiven, sozialen, motorischen und kreativen Fähigkeiten
des Kindes einschliessen.
Sprachförderung, aber wie?
Zu den grundlegenden Ebenen einer
Sprachförderung zählt ein altersgemässer Wortschatz, die Fähigkeit,
Sätze zu bilden und einzelne Laute richtig auszusprechen.
Von Bedeutung sind aber auch die Sprechgestaltung (Stimmmelodie und –prosodie
=Lehre von der metrisch-rhythmischen Behandlung der Sprache, Einsatz von Mimik
und Gestik) sowie kommunikative Kompetenzen. Letzteres bedeutet, sich anderen
situations- und partnergerecht mitzuteilen. Es wird leider allzu leicht vergessen,
dass einer Sprachproduktion ein entsprechendes Sprachverständnis vorangeht
und diese auch ständig begleitet. Im Hinblick auf die Förderung
des Sprachverständnis ist es vor allem wichtig, dass die Bedeutung von
Wörtern sowie Sinnzusammenhänge im Vordergrund stehen.