Die Fragestellung «Warum musste Anna Vögtlin sterben?» zielt ab auf eine Fallanalyse eines aufsehenerregenden Hexenprozesses in Luzern im Jahr 1447. Die Fragestellung konfrontiert mit dem Namen und dem Schicksal einer Frau, die tatsächlich im 15. Jahrhundert gelebt hat. Die in Gerichtsprotokollen festgehaltenen Aussagen über die Person Anna Vögtlin, ihre Verhaftung, Verurteilung und Hinrichtung ermöglichen einen biografischen und exemplarischen Zugang zum strukturgeschichtlichen Phänomen der Hexenverfolgungen im Spätmittelalter/Frühe Neuzeit.
Ausgehend von Anna Vögtlins Schicksal lassen sich weiterführende Fragen an die Gegenwart richten: Werden auch heute bei grossen Problemen, die viele Menschen betreffen Schuldige gesucht, die eben nicht zur Mehrheit gehören? Welche Beispiele gibt es? Da Frauen, Kinder und Alte in fast allen historischen Epochen zu den «Stummen der Geschichte» gehören, sind sie im Geschichtsunterricht deutlich untervertreten. In der vorliegenden Unterrichtseinheit sollen die Lernenden durch das Erschliessen und Deuten von Quellen und Darstellungen Erkenntnisse über das Schicksal Anna Vögtlins erwerben und in einer eigenen Geschichte/Narration versprachlichen.
Diese Unterrichtseinheit ist Bestandteil der Plattform entdecke.lu.ch mit zahlreichen weiteren Unterrichtseinheiten rund um den Kanton Luzern im Fachbereich NMG bzw. RZG.
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