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Luzern plant Informatikmittelschule

Der Regierungsrat will am bestehenden Fach- und Wirtschaftsmittelschulzentrum in Luzern eine Informatikmittelschule errichten. Dies soll kostenneutral möglich sein, weil im Gegenzug eine Klasse der Wirtschaftsmittelschule abgebaut wird.

Der Kanton Luzern will qualifizierte Fachkräfte mit praxisorientierter Berufsbildung fördern und zur Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts beitragen. Mittelfristig soll die Berufsmaturitätsquote auf 15 Prozent steigen, auch die MINT-Berufe (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) will man stärken. Um dies zu erreichen, beabsichtigt der Luzerner Regierungsrat per Schuljahr 2017/18 am Fach- und Wirtschaftsmittelschulzentrum Luzern (FMZ) eine vierjährige Informatikmittelschule anzubieten – ergänzend zur bereits bestehenden vierjährigen dualen ICT-Berufslehre (ICT: Informations- und Kommunikationstechnologie). Er unterbreitet dazu dem Kantonsrat eine entsprechende Botschaft. Die künftigen Absolventinnen und Absolventen der Informatikmittelschule schliessen mit einem eidgenössischen Fähigkeitszeugnis als Informatikerin/Informatiker und mit einer kaufmännischen Berufsmaturität ab. Das Angebot ist für leistungsstarke Lernende attraktiv. Insgesamt rechnet man mit einer Klasse von bis zu 24 Lernenden.

Ausbildung im Rahmen der bestehenden Infrastruktur
Die geplante Klasse der Informatikmittelschule soll anstelle einer Klasse der Wirtschaftsmittelschule (heute fünf Klassen pro Jahrgang) realisiert werden. Vorgesehen ist, dass der kaufmännische und allgemeinbildende Teil der Informatikmittelschule am Standort Luzern beim FMZ angesiedelt wird. Die fachliche Ausbildung im Bereich ICT erfolgt am Berufsbildungszentrum in Sursee, wo bereits heute die Informatiklernenden der dualen Berufslehre ausgebildet werden. An beiden Schulorten kann die Ausbildung im Rahmen der bestehenden Infrastruktur geführt werden.
 
Fachkräfte im ICT-Bereich sind gesucht
Der Mangel an Fachkräften im ICT-Bereich ist durch diverse Studien belegt. Am häufigsten werden Softwareentwicklerinnen und -entwickler gesucht. Aktuell ist die Anzahl ICT-Lernender auf der Sekundarstufe II und im Tertiärbereich nicht ausreichend, um den Bedarf zu decken. Unterstützung erhält die geplante Informatikmittelschule von weiteren Kreisen: Der Branchenverband ICT Berufsbildung Zentralschweiz und namhafte Ausbildungsbetriebe sowie die Fachhochschule Zentralschweiz stehen dem Vorhaben Informatikmittelschule positiv gegenüber. (pd)

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