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Luzern will Museen zusammenlegen und verkleinern

Das Natur-Museum und das Historische Museum des Kantons Luzern sollen künftig als "Luzerner Museum für Natur und Gesellschaft" auftreten. Die Ausstellungsfläche wird halbiert, das Budget wird von 3,8 auf 2,8 Millionen Franken gekürzt.

Erarbeitet hat das neue Museumskonzept eine Arbeitsgruppe der Dienststelle Hochschulbildung und Kultur, welcher auch Christoph Lichtin, Direktor des Historischen Museums, und Britta Allgöwer, Direktorin des Natur-Museums, angehören. Der Standort des neuen Museums ist noch nicht bestimmt. Die Arbeitsgruppe geht davon aus, dass man es im heutigen Gebäude des Natur-Museums ansiedelt.

Das neue Luzerner Museum will die Themen Natur und Gesellschaft im Kanton Luzern unter einem Dach vereinen. Neben Ausstellungen im Museum sollen wechselnde Aussenstationen im ganzen Kanton Kinder und Jugendliche und Erwachsene ansprechen. Im Museum soll ein Informationszentrum entstehen, das als Anlaufstelle für die Bevölkerung dient. Hintergrund dieser strategischen Neuausrichtung ist das kantonale Projekt "Organisationsentwicklung OE17". Im Rahmen dieser Vorgabe prüfte der Kanton, ob das Natur-Museum in der Stiftung Gletschergarten Luzern, alternativ im Bourbaki Panorama Luzern oder in der Schweizerischen Vogelwarte Sempach aufgehen könnte. Diese Optionen liessen sich aus unterschiedlichen Gründen nicht realisieren. Würden man das Natur- und das Historische Museum nun ohne neues Konzept weiterbetreiben, müssten die beiden Institutionen zur Erfüllung der OE17-Vorgaben die Anzahl der Mitarbeitenden und die Museumsfläche deutlich reduzieren. Deshalb erscheint ein Betrieb mit dem heutigen Konzept nicht mehr gesichert.

Was mit den Sammlungen der beiden Museen passiert, ist noch offen: Das Historische Museum nennt 30'000 Objekte sein Eigen, das Natur-Museum sogar 1,5 Millionen – von der Käfersammlung bis zum Mammutzahn. Der Regierungsrat plant, die Sammlungen durch öffentliche Führungen leichter zugänglich zu machen. Wo das Archiv dieser Exponate zu stehen kommt, ist unklar. Diese Frage will man zusammen mit dem Standort des neuen Museums in einer Machbarkeitsstudie bis zum Frühling klären.

Die Verkleinerung dürfte sich auch auf die Besucherzahlen auswirken. Im vergangenen Jahr besuchten rund 100'000 Personen das Natur-Museum und das Historische Museum, darunter 900 Schulklassen. (pd)

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